Unser Dorf Hutten
Das Dorf Hutten liegt im Grenzbereich, und das in jeder Hinsicht. Geografisch bildet der Landrücken zwischen Rhön, Spessart und Vogelsberg die Wasserscheide zwischen Main und Weser. Mittendrin liegt Hutten im deshalb so genannten Bergwinkel. Höchste Erhebung in der Gemarkung Hutten ist der Huttener Berg mit 510 m ü. N.N.
Geologisch spielen hier der Basalt als vulkanisches Gestein, ebenso wie Kohle oder Kalk eine Rolle. Früher befanden wir uns politisch an der hier verlaufenden Grenze zwischen dem Hochstift Würzburg, der Fürstabtei Fulda und der Grafschaft Hanau, zu der Hutten gehörte. Heute grenzt Hutten unmittelbar an den Landkreis Fulda, liegt somit im äußersten Zipfel des Main-Kinzig Kreises und ist seit dem 1. Dezember 1969 Stadtteil von Schlüchtern.
Erstmals erwähnt wurde Hutten im Jahr 1137 in einer Urkunde des Klosters Fulda. Darin wird ein Heinrich von Hutten als Lehensnehmer eines Hofgutes in Hutten genannt.
Er ist der erste bekannte Vorfahre der Ur-Adelsfamilie, die noch gegenwärtig den Namen des Dorfes Hutten trägt. Das Dorf Hutten war damit Stammsitz der Herren von Hutten. Durch Ihre Tätigkeit für die Abtei Fulda und die Hanauer Grafen bezogen die Herren von Hutten wohl ihre neuen Dienstsitze auf der nahe gelegenen Höhenburg Steckelberg, die 1388 von den Herren von Hutten erbaut wurde.
Die Herren von Hutten stiegen zu einem sehr einflussreichen, fränkischen Adelsgeschlecht auf und zahleiche Familienmitglieder bekleideten hohe weltliche und geistliche Ämter, wie Kardinäle und Fürstbischöfe. Bekanntester Vertreter der Herren von Hutten ist Ulrich von Hutten (1488 – 1523), der auf der Burg Steckelberg zur Welt kam. Ulrich von Hutten war Ritter, Humanist und Publizist und gilt als Freigeist, der ein früher Streiter für die Veränderung der mittelalterlichen Gesellschaft war und zu den prominenten Vertretern des Renaissancehumanismus in Deutschland zählt.