Die Dorfmitte

Hutten Dorfmitte

Der Ort Hutten liegt an den Ausläufern der mittelalterlichen „Buchonia“ (in etwa der heutigen Rhön), die spärlich besiedelt war und aus Buchenwäldern bestand. Ende des 15. Jahrhunderts war Hutten ummauert.

Leider sind davon keine Restzeugnisse mehr vorhanden. Das Dorf ist Herkunftsort der gleichnamigen Adelsfamilie von Hutten. Eine mögliche Huttenburg und ursprünglicher Siedlungskern dürfte zwischen der heutigen Hinterburg und der Rhönstraße gelegen haben: Er erweiterte sich zunächst entlang der östlichen Rhönstraße.

Der Elmbach in der Ortsmitte war zu dieser Zeit wie Jahrhunderte vorher Sammelplatz des Viehs, das von dort auf die Weideplätze der Gemeinde getrieben wurde, die von allen Huttener Bauern genutzt werden durften. 

Die Wortherkunft von Hutten geht zurück auf das althochdeutsche huoto „Weiden des Viehs“. Die Kühe und anderes Vieh tranken vor und nach dem Weidetrieb aus dem offenen Elmbach, daher wurde der gesamte Bereich „die Tränk“ genannt. Die alte Hauptstraße nach Schlüchtern führte über den Kohlenhof, Brandenstein und über Elm. Die Nachbardörfer erreichte man über Feldwege.

Mit der Inbetriebnahme des Elmer Bahnhofs 1868, dem Braunkohlebergbau und der Zementfabrik entstanden Arbeitsplätze für die Huttener, wodurch die Landwirtschaft ihren Stellenwert als Haupterwerbsquelle verlor. Das neue nicht sehr hohe, aber regelmäßige Einkommen hob den Lebensstandard gegenüber der in dieser Gegend unsicheren Landwirtschaft, die weiter im Nebenerwerb betrieben wurde. Das war der Beginn des Wandels vom Bauerndorf zur Arbeitersiedlung.

Der Strukturwandel begründete in den 1890er Jahren den Bau der neuen Straße von Elm nach Hutten, die weiter über den Hügel „Schlössel“ und den Gundhelmer Wald nach Veitsteinbach führte. Damals nannten die Huttener die Straße von Elm die „Neustross“ und die Weiterführung nach Veitsteinbach „Neuweg“.

Blick Ortsmitte

Ein großer Fortschritt war der Bau der Wasserleitung im Jahre 1906 in Verbindung mit der Verrohrung des offenen Elmbachs in der Ortsmitte. Damit verschwand der nicht mehr benötigte Viehsammel- und Tränkbereich und machte Platz für die Ortsdurchfahrt der neuen Landesstraße sowie für Bebauung. Die Familie Bethge errichtete 1911 am neu geschaffenen Dorfmittelpunkt das Gasthaus „Zum goldenen Adler“ mit Nebengebäuden. Damit fand die Umgestaltung der Ortsmitte Huttens ihren Abschluss.

[Entnommen den Kulturweg-Tafeln]